Menschenrechtsverletzungen in Kolumbien

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Seit mehreren Wochen kommt es in Kolumbien zu Protesten und Märschen der Bürger:innen, die auch von Kolumbianer:innen in anderen Teilen der Welt unterstützt werden. Die Proteste richteten sich, im Rahmen eines Nationalstreiks, initial gegen eine geplante Steuer- sowie eine Gesundheitsreform, die sich negativ auf die Bevölkerung ausgewirkt hätten.

Obwohl die Regierung inzwischen bereits Abstand von der Umsetzung der Reformen genommen hat, sind die Bürger:innen weiterhin auf den Straßen und demonstrieren ihre Ablehnung. Unter anderem gegen die hohe Zahl an Morden an sozialen Führungspersonen (seit dem Friedensabkommen im Oktober 20216 sind bisher mehr als 1.190 Menschenrechtsverteidiger:innen  ermordet worden), die Menschenrechtsverletzungen, die sich heute mehr denn je bemerkbar machen, die großen Korruption, die im Land herrscht, die Armut und die Ungleichheit, um nur einige Gründe zu nennen.

Verbunden mit den aktuellen Protesten wird die Bevölkerung auch von polizeilichem Missbrauch beeinträchtigt. Darunter fallen Sexualdelikte, Zensur der Meinungsfreiheit in den Medien und sozialen Netzwerken, Behinderung von Demonstrationen und dem Ausdruck von Widerspruch, Kürzung der öffentlichen Dienstleistungen, Bedrohungen und Verschleppungen derjeniger, die soziale Prozesse anleiten… All das resultiert in der Verletzung der Menschenrechte vieler Bürger:innen.

Bis zum 15. Juni 2021 vermeldete die Organisation INDEPAZ 70 Personen, die während der Proteste getötet wurden, von ihnen vermutlich 46 durch staatliche Organe, über 100 weitere wurden mit polizeilicher Willkür festgenommen, desweiteren zählte man 25 Fälle sexueller Gewalt, 539 Verschwundene, 73 Opfer mit Augenverletzungen sowie 1.133 Angriffe durch die Polizei.

Inmitten des Kontextes der schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen in Kolumbien fällt zivilgesellschaftlichen Organisationen und Projekten, die einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft auszuüben versuchen, eine tragende Rolle zu. Denn sie suchen nach Lösungen, das Leben der Bevölkerung zu schützen, indem sie Netzwerke ausbauen und ihre Rechte stärken.

CASA HOGAR setzt sich für Menschenrechte und deren Verteidiger:innen ein

Bei CASA HOGAR unterstützen wir die Verteidigung der Menschenrechte nicht nur angesichts der aktuellen Situation in Kolumbien, sondern auch dauerhaft und insbesondre im Chocó – einer Region, die historisch besonders unter den bewaffneten Konflikten gelitten hat und in der soziale Führer:innen durch die Ausübung ihrer Tätigkeit gefährdet sind.

So lernen z.B. aktuell 150 soziale Leitpersonen aus 30 zivilgesellschaftlichen Organisationen in unserem mit Mitteln des Auswärtigen Amtes subventionierten Projekt „Leben schützen, um Leben zu retten“ Strategien zur Selbsthilfe und Hilfe der Gemeinschaft in Gefahrensituationen. Dabei sticht auch die Rolle der Frau als Agens des Wandels der Gemeinschaft hervor.

Weitere Informationen über dieses Projekt finden Sie hier.
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Quellen:

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